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Global Health: Umgang mit Arbeitsmigration

12.08.2025

Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt der LMU-Forscherin Julia Lohmann zu medizinischem Fachkräftemangel und Migration am Beispiel Indonesien.

Arzt im Melinda 2 Hospital in Bandung, Indonesien

Arzt im Melinda 2 Hospital in Bandung, Indonesien | © IMAGO / NurPhoto

Im Rahmen der Förderinitiative „Transdisciplinary Approaches to Mobility and Global Health“, die sich mit Fragen globaler Gesundheit befasst, unterstützt die VolkswagenStiftung auch ein Projekt von Julia Lohmann, künftig Professorin für Public Health Implementation Science am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der LMU. Das Vorhaben „Understanding the education and labor market consequences of Indonesia’s quest to become the world’s leading nurse exporting nation“ erhält eine Fördersumme von 1,4 Millionen Euro. Es beschäftigt sich mit medizinischem Fachkräftemangel und den Auswirkungen der Migration insbesondere auf Indonesien, dessen Regierung aktiv heimische Pflegekräfte ins Ausland entsendet.

Neben Julia Lohmann sind die indonesischen Forschenden Professor Ferry Efendi von der University Airlangga und Professorin Rini Rachmawaty von der Hasanuddin University beteiligt, zudem Professor Firman Witoelar Kartaadipoetra von der Australian National University. Das internationale Team beschäftigt sich mit dem Trend, dass viele Länder mit niedrigerem Einkommensniveau angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach Pflegepersonal ihre Arbeitskräfte gezielt ins Ausland schicken. Das hat zwar wirtschaftlich betrachtet Vorteile, doch es gibt auch Bedenken, dass sich dieses Phänomen im Gesundheitswesen nachteilig auf den heimischen Arbeitsmarkt auswirken könnte.

Julia Lohmann (Mitte) mit indonesischen Kollegen in Jakarta

Julia Lohmann (Mitte) mit indonesischen Kollegen und Kollegin in Jakarta

© Julia Lohmann

Mobilität und globale Gesundheit

Insbesondere Indonesien befindet sich hier an einem Wendepunkt. Dort fördert neuerdings die Regierung massiv die Migration von Pflegekräften ins Ausland. Für das Team um Lohmann ergibt sich so die einzigartige Gelegenheit, die Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme in Echtzeit zu untersuchen. Die Expertinnen und Experten aus den Fachgebieten Öffentliche Gesundheit, Krankenpflegeausbildung und -management sowie Wirtschaftswissenschaften konzentrieren sich bei ihrer Untersuchung auf die Bereiche Ausbildung und Eintritt in den Arbeitsmarkt. Dort werden die Veränderungen aufgrund der Migrationspolitik voraussichtlich zuerst eintreten. Im Fokus stehen vor allem die Qualität der Krankenpflegeausbildung, die Art und Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber und ihre beruflichen Wünsche. Die Studie basiert auf einer großen Kohorte von Ausbildungseinrichtungen, Krankenpflegestudierenden und Absolventen aus Indonesien.

Damit leistet die Untersuchung einen wichtigen Beitrag hinsichtlich der übergeordneten Frage, wie sich gerechte, widerstandsfähige Gesundheitssysteme angesichts weltweiter Migrationsbewegungen gestalten lassen.

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